Golf Blog Berlin

2023: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Das neue Golfjahr begann bei uns im Club zuerst mal wieder mit Platzsperrungen wegen zu nassem Boden. Na ja, wir sind ja froh über Regen und meckern nicht, zumal Anfang Februar endlich mal wieder eine Reise ins Ausland auf dem Kalender stand. Aus familiären Gründen konnte ich ja eine sehr lange Zeit nicht wirklich verreisen - aber nun gings doch mal wieder los! Und geradewegs nach Malle! Ist ja sowieso unsere liebste Golfinsel und wer mag, kann hier den Bericht lesen:

Mal wieder Malle!

Zurück in Berlin buchte ich für März schon mal die ersten Trainerstunden. Wegen der Sache mit dem "Frühen Vogel usw....." Außerdem hatte ich mich entschlossen, doch ein professionelles Fitting machen zu lassen. Während der Urlaubsrunden auf Mallorca mit dem geborgtem Equipment hatte es mich doch erstaunt, daß ich sehr wohl Unterschiede bei den verschiedenen Schlägermodellen spüren konnte. Der altbekannte Satz: "Bei uns (alten) Amateuren ist das Material doch vollkommen gleichgültig...." scheint doch nicht so ganz zu stimmen. Ich buchte den Termin bei einem bekannten Golffitter und mußte 6 Wochen darauf warten. Macht nix. Gut Ding will Weile haben .......

 

 

Mitte Mai machten wir uns auf den Weg um zum ersten Mal in Österreich zu golfen. Mit der Planung hatte es nicht so ganz geklappt - aber am Ende waren die Tage doch wunderschön. Wer Lust hat, kann hier den Bericht lesen:

Golfen in Tirol

 

Wieder zu Hause in Berlin war das Gelände abgetrocknet und meine mickerigen Winter-Weiten erholten sich langsam Meter für Meter. Eigentlich fängt man ja jedes Jahr im Frühling wieder von neuem an: Nach 3 Monaten Wintergrüns müssen alle Schläger wieder neu für die Längen auf (das nun "richtige) Grün justiert werden. Und da ich ja sowieso immer Angst habe zu kurz zu schlagen, flogen die gelungenen Schläge nun natürlich gnadenlos über das Grün hinaus.
Sozusagen: The same old story!

 

Nach 3 Besuchen beim Fitter wartete ich natürlich gespannt auf meinen neuen Schlägersatz. Er hatte mir die dusselige Idee von den teuren Japanern erfolgreich ausgeredet und verordnete mir gediegene Challaway Big Bertha Hölzer und Eisen.

Christian Charlier ist ein absoluter Golf Nerd!

Neben seiner Ausbildung als PGA Golf Professional arbeitete er in einem Golfausstattungsgeschäft und lernte Schläger zu bauen. Heute ist sein Atelier ein Eldorado für jeden Golfliebhaber! Auf dem Bild oben seht ihr mal blos eine Wand voller Schäfte...... Dieselbe Auswahl gibt es für Griffe und Schlägerköpfe. Christian vertritt die Exoten aus Japan genauso wie Titlist und Callaway. Aber das besondere an seiner Person ist die Tatsache, dass er den Golflehrer nicht hinter dem "Fitter" verstecken kann. Wer zu ihm geht, muss auch damit rechnen, dass Christian das eine oder andere am Schwung gerne verändern würde und nicht nur still zusieht, wie der Proband auf die Bälle haut!

Ich habe ihm gesagt, falls ihm im Winter jemals "langweilig" werden sollte, würde ich mich freuen, bei ihm trainieren zu dürfen.......

Leider ist die Nachfrage nach Christian Charlier so groß, dass ihm wahrlich in nächster Zukunft wohl nicht "langweilig" wird.

 

 

Wenn ich jetzt schreibe, dass es im Mai bis Mitte Juni NICHT geregnet hat und das Gras schon wieder braun verbrannt ist, dann komme ich mir vor wie eine Tibetanische Gebetsmühle! Photos muss ich gar nicht machen - die von den vergangenen 3 Jahren reichen völlig aus.

Allerdings bekommt die Sache nun eine neue Qualität: Ein Artikel in der Berliner Zeitung TAZ schreckte die Golfer regelrecht auf!

Unter der Überschrift " GOLFPLÄTZEN DEN HAHN ZUDREHEN!" wetterte der Artikel über Flächennutzung und Wasserverschwendung durch reiche Leute. Zitat: "Die Linke-Abgeordneten Kocak und Gennburg fordern, die Golfplätze zu schließen und die Grünflächen für die Allgemeinheit zu öffnen. Da es sich um landeseigene Flächen handelt, wäre das möglich. 'Wir brauchen mehr Parks, mehr Wildblumen und Bienen', sagt Gennburg. Das sei besser für die Biodiversität und das Klima. Golfplätze sind so überflüssig wie Privatjets."

 

OHA!

Nur wenige Tage später pflanzen Klimaaktivisten Blumen auf dem 16. Green des Golfclub Budersand auf Sylt und erklären den Golfplatz zum Naturschutzgebiet!

Eine der Aktivistinnen ließ sich in der offiziellen Mitteilung der Gruppierung zitieren: "Ein Golfplatz in der Klimakrise ist wie eine Essensschlacht mitten in einer Hungersnot." Golfplätze vereinnahmten riesige Flächen und Unmengen an Ressourcen nur für den Luxus weniger Menschen, die es sich leisten können, hieß es weiter. Ein 18-Loch-Platz wie Budersand auf Sylt verbrauche so viel Wasser wie 750 Menschen in Deutschland pro Jahr."

 

OHA ,OHA!

Bei einer zufällig zur gleichen Zeit stattfindenden Mitgliederversammlung (ganz andere Themen) erklärte unser Präsident allerdings, das der Artikel in der TAZ einige Unwahrheiten enthielt. Zum einen gehört die Hälfte des Grundes unseres Clubs dem Verein selbst, zum anderen beziehe der Gofclub Gatow sein Wasser aus eigenen Brunnen. Im letzten Jahr wurde gerade ein neuer gebaut. Die öffentliche Diskussion über den Wasserverbrauch auf Golfplätzen ließ dann aber sogar das TV ausschwärmen. Der RBB bemühte sich höchselbst nach Gatow um den Skandal persönlich unter die Lupe zu nehmen.

Unser Präsident führte einen etwas verbiesterten Linken-Politiker über die Anlage und erklärte die Sache mit dem Wasserverbrauch und den eigenen Brunnen und widersprach beim Argument der "elitären" Mitglieder. Beide Seiten besprachen die Sache höflich, doch es war klar, der Golfclub Gatow hatte im linken Herrn kein neues Mitglied geworben.

 

Was sich Anfang Mai so bedrohlich angekündigt hatte, relativierte sich dann aber im Laufe von Juni und Juli wieder. Einige, sporadische Regenfälle reichten aus, um unsere Fairways nicht austrocknen zu lassen und bis auf einige höllenheiße Tage kamen wir mit einem blauen Augen davon. Nicht so die südeuropäischen Staaten wie Griechenland, Spanien und Italien. Hitzespitzen von über 40 Grad wurden zur Normalität.

 

Ich kämpfte zur gleichen Zeit mit meinen schönen, neuen Schlägern, konnte aber leider keine durchgehend passablen Scores erreichen. Eine tolle 95 (Hurrah, ich kann's) wechselte am nächten Tag mit einer deprimierenden 103 (ich geb's auf). In diesem Wechselbad von auf und ab verspürte ich keine Lust, mich zu blamieren und verzichtete auf vorgabewirksame Turniere. Manchmal beschlich mich der Gedanke, dass ich vielleicht wirklich mein Level erreicht hätte. Die "Siebzig" wartete ja nun leider schon zum Greifen nah und 18 Jahre für eine Sportart sind auch kein Pappenstiel.......

 

 

Dann kam aber doch noch ein kleines Highlight fürs Gemüt: Das jährlichen Charity-Turnier Pink-Ribbon in der letzten Augustwoche. Viele Menschen in pinken Klamotten sammelten sich zum Gruppenphoto, bevor sich alle zum Kanonenschlag auf dem Gelände verteilten:

Ich hatte wieder die Ehre mit Simon zu spielen, denn wir hatten ja das 1.Netto zu verteidigen:

Und ehrlich: Ich strengte mich wirklich an! Der Brutto-Preis lag zwar in weiter Ferne. Florian mit seinem Traum Hcp von -3,6 war natürlich nicht zu schlagen, aber den Netto-Sieg wollte ich Simon natürlich nicht vermasseln. Wir schlugen uns prima und kehrten mit 30 Brutto und 43 Netto ins Clubhaus zurück. Der zweite pinke Bär war erobert!

Eine letzte Hitzeperiode zum Ende August bescherte uns noch einmal heftige Temperaturen weit über 30 Grad und die Fairways mutierten wieder zu netten Rollbahnen. Was mir aber zur Verbesserung nicht wirklich nützte - ich hatte mich innerlich schon auf das nächste Jahr vertagt......

 

 

Im Oktober fanden wir noch ein paar freie Tage im Kalender und ich buchte zum ersten Mal das Grand Hotel Heiligendamm. Da wollte ich schon lange mal hin. Dazu den Golfplatz Wittenbeck, der mir den Photos nach schon recht links-course-mäßig aussah. Wer mag, kann hier den Bericht lesen:

 

Ostsee Golf Resort Wittenbeck

 

 

 

Leider geht nun schon wieder eine Golfsaison zuende. Mit einem tollen Herbstbild vom Grün der Bahn 17. bei uns in Gatow verabschiede ich mich und sage: "Tschüss bis nächstes Jahr!"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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